Kreischende Fans und Dean Lewis mit Charme
«Beim letzten Mal habe ich vor 300 Leuten gespielt», erzählt Dean Lewis im Laufe seines Gigs in der Halle 622 und fügt hinzu: «Heute sind es 4000 Leute!» Der sympathische Songwriter aus Australien freut sich sehr über – darf man ruhig so sagen – die triumphale Rückkehr nach Zürich. Immerhin steht an der Kasse «Sold Out» und entsprechend voll ist die Halle 622 in Oerlikon.
In den letzten Minuten, bevor das Licht löscht, ist die Stimmung richtig gut. Die ersten Reihen aus mehrheitlich jüngeren Fans singen und schreien und treiben den Lärmpegel nochmals kräftig in die Höhe, als der Sunnyboy auf die Bühne tritt. Aber schnell hängt man an seinen Lippen und die mehrheitlich weiblichen Fans nahe der Bühne singen textsicher mit. Manche halten Schilder in die Höhe. Darauf stehen Sachen wie «Can I sing with you» oder «I love it. But why did you invite so many People to our date».
Die klare Stimme von Dean Lewis ist bis ganz hinten in der Halle noch eindringlich zu hören und geht durch den ganzen Körper. Richtig schön. Dazu versteht die Person am Licht-Mischpult ihren Job hervorragend und taucht Dean stets in wunderbar stimmiges Licht. Im Laufe des Gigs zieht Dean seinen Pulli aus und sitzt im Träger-Shirt da. Kreischalarm in der ersten Reihe. Plötzlich geht das Licht im Saal an. Dean Lewis nutzt die Chance und bittet David Kushner, der als Support dabei ist, auf die Bühne.
Der 22-jährige Songwriter ist in Chicago geboren und hat nicht nur starke Songs und viel Talent als Songwriter, sondern er lächelt auch süss. Er besitzt quasi eine Bühnenpräsenz, die man nicht erlernen kann. Den Namen David Kushner sollte man sich merken, man wird bestimmt noch von ihm hören.
Als das Licht wieder erlischt, beginnt Dean am Keyboard. Er spielt aber auch Gitarre und Klavier, zeigt über den ganzen Abend vielseitige Talente. Und er spricht mit dem Publikum, erzählt Stories und kleine Anekdoten zu den Songs. So hat er «How Do I Say Goodbye» geschrieben, als sein Vater schwer krank war und ergänzt im Bezug auf seine Eltrern: «Und weil die Beiden sich immer so lieb anschauen.» Weil das Publikum ihn so liebe, singe er «For The Last Time», erzählt Dean. Und die Leute singen mit, feiern mit dem australischen Songwriter einen guten Abend.
Nach rund 75 Minuten erklingt ein Gewitter und der letzte Song wird angekündigt. Nach «Be Alright» verabschiedet sich Dean Lewis von den Schweizer Fans und betont, wie sehr er ihren Akzent im Gesang liebt. Aber natürlich verschwindet er nur kurz. Wenig später steht er mit einer Schweizer Fahne um die Schultern gelegt wieder auf der Bühne. Einen letzten Song spielt er für das Zürcher Publikum, dann ist endgültig Schluss.
Dean Lewis hat eine klare Stimme, die im positiven Sinn durch Mark und Bein geht. Sein Charme und seine lockere Art begeistern sofort.